Herbert A. Peschel, am Sat Nov 26 00:00:00 CET 2011
Im Jahr 1891 schreibt der Autor, der Gymnasiallehrer Dr. Ernst Bardey (*1855-?) aus Nauen in einem Beitrag Nr. 9 für den „Verein für die Geschichte Berlins“ Erlebnisse seiner Vorfahren in Mecklenburg nieder. Zitat:
„Wie der Krieg meinem Großvater die eine Gattin geraubt hatte, so brachte er ihm auf gleich merkwürdige Weise eine andere. Denn als der Großvater später nach Muchow bei Grabow versetzt worden war, begab es sich in den immer noch trüben Zeiten, wo der schreckliche Davoust von Hamburg aus auch Mecklenburg heimsuchte, dass das Nachbargut Zierzow, wo mein Urgroßvater, der Staatsrath von Kossel, wohnte, völlig ausgeplündert wurde.
Die sechszehnjährige Tochter desselben, Sophie, flüchtete mit einem Kästlein voll Werthsachen ins Feld, um sich selbst vor den Barbaren zu retten und das Kästlein, welches ihr vom Vater anvertraut war, unter einem bezeichneten Baume zu verscharren. Bei dieser Arbeit traf mein Großvater, welcher gerade einen Spaziergang nach seinem Acker machte, die Weinende. Er tröstete sie als Seelsorger und bot ihr Aufnahme in seinem Hause an, wohin sie mitging. Da sie dem frommen Mann als eine vom Himmel gesendete Lebensgefährtin erschien, so warb er um ihre Hand, die sie nicht versagte. Sie wurde dann seine glückliche Gattin (2. Ehe) und als solche meine Groß- und überhaupt die Stammmutter der blühenden Familie meines Namens“. Ende Zitat.
Im Jahre 1891 erfolgt eine Berichtigung in den "Mecklenburgischen Jahrbüchern 1891" "Der im vorigen Quartalsbericht theilweise abgedruckte Bericht des Dr. Bardey zu Nauen über die Familie Bardey bringt eine unrichtige Mitteilung. Bardey erzählt, dass sein Großvater, der Pastor Bardey zu Muchow, sich in zweiter Ehe mit einer Tochter des "Staatsraths von Kossel", der auf dem "Nachbargut Zierzow" wohnte, verheirathet habe. Der Pastor Bardey hatte aber in zweiter Ehe Sophie Kossel, Tochter des Pächters Hans Kossel (nicht von Kossel) zu Zierzow zur Frau. Ein Staatsrath von Kossel ist überhaupt nicht bekannt.
Vgl. Walter, unsere Landgeistlichen, Seite 191.
Unterzeichnet Fr. Schildt
Herbert A. Peschel, am Sat May 21 00:00:00 CEST 2011
In den Jahrbüchern des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, in der Ausgabe 1. Juli 1908 ist verzeichnet:
c. Verstorben sind:
unter vielen Anderen, Bürgermeister a. D. Hans Kossel=Friedenau, 6. Febr. 1908. Nr. 1349.
Herbert A. Peschel, am Sat Mar 26 00:00:00 CET 2011
In "Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock, Band 31" steht ein Beitrag von Dr. Matthias Manke, zum 100 Jahrestag der Nobelpreis Verleihung an seinen Bruder Albrecht. Danach bestand Hans Kossel 1886 im ersten Anlauf die 2. Staatsprüfung nicht, erst im 2. Anlauf hatte er 22 Okt. 1887 war ihm Erfolg beschieden. Seinen vorbeschriebenen Lebensstationen ist hinzu zu fügen, dass zum Bankdirektor umsattelte. 1901 Güstrow, 1903 Rostock, 1905 Osnabrück und schließlich 1906 in Berlin.
So nun habe ich seinen Lebensweg wohl in etwa zusammen bekommen.
Herbert A. Peschel, am Mon Mar 21 00:00:00 CET 2011
Der Jurist Hans Kossel wurde am 16.09.1853 geboren und starb am 6.02.1908 in Friedenau. Im Jahr 1887 wird er als Bürgermeister der Gemeinde Tessin bei Rostock, später Bgmstr. in Muchow, bei Grabow. Vermutlich Pächter des Gutes Ziersow. Verstirbt als Bürgermeister a.D. in der Gemeinde Friedenau. Hans Kossel hatte zumindest eine Tochter mit Namen Sophie, die einen Pastor Bardey zu Muchow in seiner 2. Ehe heiratete. Bis zu seinem Tode war er Mitglied des "Vereins für Mecklenburger Geschichte und Altertumskunde", dessen Mitteilungen diese Daten entnommen wurden.
Herbert A. Peschel, am Sun Mar 20 00:00:00 CET 2011
Dazu bekam ich vom Stadtarchiv Rostock die Auskunft unter Gz.: 47.12/47.32.01-P
Sehr geehrter Herr Peschel, in den Beständen des Archivs der Hansestadt Rostock sind leider nur wenige Informationen über Leben und Wirken des Reeders und Kaufmannes Albrecht Kossel überliefert. In den von Schiffsmakler Otto Wiggers erarbeiteten Listen Rostocker Reeder taucht Albrecht Kossel (1827-1919) von 1856 bis 1896 und von 1903 bis 1906 auf. 1871 hatte er 16 Schiffe. In den Rostocker Adressbüchern wird die Firma von Albrecht Kossel 1880 als Kornhandel und Schiffsmaklerei, 1900 als Reederei, Kohlenimport, Agentur und Kommission erwähnt.
Herbert A. Peschel, am Thu Mar 17 00:00:00 CET 2011
Ein ernsthafter Hobby-Historiker zu sein ist doch sehr beschwerlich. Hans Kossel ist im Jahre .... geboren und der Bruder der bekannteren Brüder Albrecht und Hermann Kossel. Ihr Vater Karl Albrecht Ludwig Enoch Kossel *3.01.1827 - †10.04.1919 wird in allen verfügbaren Dokumenten als der Kaufmann, Bankdirektor, Reeder und preussischer Konsul in Rostock benannt. Doch wann wurde der Vater "Königl. Preussischer Konsul"? Hat Hans hier das Rätsel gelöst, als er ihn 1877/78 noch "Bankdirektor" nannte und der Berufsangabe 1880 den Titel "Königl. Preussischer Konsul" hinzu fügte? Doch warum begnügt sich Bruder Hermann 1882 und 1884 wieder mit der Berufsangabe "Bankdirektor"? Rätsel über Rätsel!